Hallo. Mein Name ist Jason. Ich bin 13 Jahre alt und gehe in die PMS Dobl. Als unser Lehrer uns zur Aufgabe gemacht hat, einen Betrieb zu finden, in dem wir unsere Berufspraktischen Tage verbringen möchten, habe ich sofort gewusst, wo ich hin möchte. Nämlich zu soundlarge. Eine Praktikumswoche im Tonstudio: Audioproduktionen, Audioschnitt, Aufnahmen im Studio – das alles sind Dinge, die mich schon lange interessieren. Aber erstmal alles von Anfang an…
Der Weg vom Traum zur Realität
Angefangen hat alles damals als ich meinen ersten Laptop von der Schule bekommen habe. Ich habe dann angefangen Youtube Videos zu machen, bin aber nicht so wirklich erfolgreich geworden. Vielleicht weil ich kein Mikrofon hatte, vielleicht weil das Ganze aber auch gar nicht so einfach ist. Mein Wunsch war, irgendwann einmal ein bekannter YouTuber zu werden. So erfolgreich zu sein, wie meine Vorbilder, von denen ich mir immer die Videos angeschaut habe. Weil ich gemerkt habe, dass das mit 10 Jahren aber gar nicht so leicht klappt, habe ich mich entschieden erstmal ein Projekt anzufangen. Mich auszuprobieren und zu üben. Darf ich vorstellen: Projekt Tonstudio.
Da habe ich dann auch schnell gemerkt, aus meinem Kinderzimmer ein Tonstudio zu machen, eines in dem ich wirklich Dinge aufnehmen, schneiden und produzieren kann, das kann ganz schön teuer werden. Aber weil ich meinen Traum nicht aufgeben wollte, habe ich begonnen zu arbeiten und zu sparen.
Das erste eigene Studio steht nicht einfach so da
Jeder Euro, den ich mit Arbeit im Haushalt verdienen konnte, wurde von mir zur Seite gelegt. Wenn ich Geld zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, habe ich nichts ausgegeben, sondern alles gespart. Die Umschläge von Oma haben mir da immer besonders weitergeholfen. Ich habe ganz mühsam über 500 Euro zusammengespart um mir mein erstes und eigenes Mikrofon zu kaufen.
Das Shure SM7B habe ich im Vorhinein schon in einigen Studios gesehen. Zum Beispiel bei den Graz Tagen mit meiner alten Volksschulklasse, im Studio der Antenne Steiermark. Das Studio hat mich dann sehr fasziniert. Überall Mischpulte und Mikrofone. Das hat mir sehr viel Motivation gegeben einfach weiterzumachen mit meinem Projekt. Auf das erste Mikrofon folgte dann vor zwei Jahren auch mein erster Gaming PC. Den habe ich mit meinen Lehrer zusammengebaut. Der ist Informatiklehrer und hat sich für mich die Zeit genommen aus Einzelteilen, die wir bestellt haben, alles zusammensetzen. Das war auch die Zeit, in der ich gemerkt habe, was man für sein eigenes Tonstudio eigentlich so alles braucht. Neben dem Mikrofon musste ich mir auch ein Mischpult und sonstiges Zubehör organisieren. Und dann hab ich einfach mal angefangen mir einige Aufnahmesoftware anzuschauen und erste kleine Produktionen zu machen.
Eine Studioführung und ein paar Aufahmesessions später…
Irgendwann wollte ich dann aber mal raus aus dem Kinderzimmer, rein in ein richtiges Studio. Eines, wo die Profis arbeiten. Also habe ich einfach mal gegoogelt: „Tonstudios Graz“. So bin ich dann, vor ein paar Jahren schon, auf soundlarge gekommen. Meine Mama hat mich bei meinem Traum auch gleich unterstützt und dort angerufen. Zum Zeugnis haben meine Eltern mir einen Gutschein für eine Studioführung in den soundlarge-Studios geschenkt. Dort durfte ich mir anschauen, wie das alles so abläuft: Aufnahmesessions, Arbeit in der Sprecherkabine und ich durfte sogar selbst einmal ein paar „NEWS“ einsprechen und Jingles abspielen.
So sind für mich gleich ganz viele Träume auf einmal in Erfüllung gegangen und einen Platz im Kindersprecherpool habe ich an dem Tag auch bekommen. Für zwei Produktionen wurde ich in der Zukunft auch gebucht und habe mein erstes, eigenes Kindersprecherhonorar verdient.

Praktikumswoche im Tonstudio: Vom Kindersprecher zum Schnupperpraktikanten
Für meine Berufspraktischen Tage war dann klar: Daran will ich unbedingt anknüpfen. Nach einer Bewerbung und ein paar Telefonaten habe ich, zum Glück, auch eine Zusage für die Berufspraktischen Tage bekommen. Mein Praktikum hat am Dienstag, dem 16.09.2025 begonnen. Als Erstes habe ich nochmal eine kleine Studioführung bekommen. Danach habe ich dann gleich Einblicke in den Tagesablauf in einer Agentur bekommen. Zuerst das Daily, also die Morgenbesprechung. Da wird genau geschaut, welche Projekte so anstehen und welche Dinge so zu erledigen sind. Vorallem habe ich der soundlarge-Crew bei ihren täglichen Aufgaben viel über die Schulter geschaut. Leute anrufen, Sprecher aufzeichnen, Aufnahme schneiden. Ich habe auch gelernt wie man mit dem Programm Adobe Audition umgeht. Das habe ich richtig cool gefunden – vorallem weil ich das zu Hause noch nicht so viel verwendet habe und viel dazulernen konnte.
So fühlt sich also ein Junior-Producer
In den nächsten Praktikumstagen durfte ich mich dann an meinen eigenen Demoproduktionen versuchen. 2 Demo-Radiobeiträge und 6 Demo-Jingles. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich durch das produzieren auch automatisch neue Sachen im Programm gelernt habe. Zum Beispiel wie man Effekte auf den Mixer legt. Oder wie man einen Fade in – out macht. Das wurde mir dann alles bei den Korrekturen und Feedbackgesprächen gezeigt. Es ist zwar ein bisschen schwierig am Anfang, mit derselben Musik, komplett andere Jingles zu formen. Aber als ich dann irgendwann mal drinnen war, wollte ich eigentlich gar nicht mehr aufhören.

Und jetzt?
Jetzt ist Freitag und meine Zeit in den soundlarge-Studios ist eigentlich fast schon wieder vorbei. Es waren Tage, in denen ich meinen Traum noch ein bisschen mehr zur Realität machen konnte. Ich habe ganz viele, neue Einblicke bekommen auch gesehen, was zur Arbeit in einem Audioproduktionsstudio alles dazugehört. Ich habe gemerkt, wie viel ich noch lernen kann, wenn es um Kreativität geht und konnte meine Praktikumswoche in einem Tonstudio mit einer Crew verbringen, die jeden Tag in dem Bereich arbeitet, in dem auch ich später mal einen Job finden möchte. Und wer weiß, vielleicht kommt ja aus dem Studio im Kinderzimmer wirklich mal meine erste, richtige Produktion für einen richtigen Kunden…
Bis dahin, werde ich umsetzen, was ich in meinen Berufspraktischen Tagen gelernt habe.
Jason Viertler
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