„Erstelle deine eigene KI-Stimme in wenigen Sekunden: Kostenlos und mit nur einem Klick.“ Klingt nach Science-Fiction? Inzwischen nicht mehr, es sind die aktuellen Werbeversprechen der großen Anbieter für Voice Cloning und Text-to-Speech. Die Idee ist verlockend: Ein kurzes Audiosample hochladen, ein paar Zeilen Text eintippen und schon spricht eine täuschend echte Stimme eure Werbung, euer Hörspiel oder euer Erklärvideo. Aber wie viel davon ist Hype, und wie viel Realität? Vorallem seit dem Jahr 2024 liegen Begeisterung und Verunsicherung rund um die Künstliche Intelligenz und ihre “Talente” sehr nah beieinander. KI-Stimmen wirken zunehmend natürlich, sind rund um die Uhr abrufbar und kosten auf den ersten Blick kaum etwas: Gilt das auch für KI-Stimmen in der Werbung?
🎙️ Text rein, Stimme raus: So funktioniert Voice Cloning
Beim Voice Cloning wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine Stimme nachgebildet. Dafür braucht es in der Regel erstmal ungefähr 60 Minuten Sprachmaterial, aus dem ein KI-Modell typische Merkmale wie Tonhöhe, Sprechtempo und Betonung lernt. Anschließend kann jeder beliebige Text so vertont werden, als würde ihn die Originalstimme sprechen. Je mehr und je hochwertiger die Audioaufnahmen sind, desto natürlicher klingt das Ergebnis. Vereinfacht gesagt: Die KI zerlegt eine Stimme in ihre charakteristischen Bausteine und setzt diese Bausteine beim Vorlesen neuer Texte wieder zusammen.
Wichtig ist jedoch: Auch wenn die Technik vieles möglich macht, darf eine Stimme nicht einfach ohne Zustimmung geklont und genutzt werden – rechtlich und ethisch ist das streng geregelt.
Was KI-Stimmen in der Werbung verändern: Revolution oder Risiko?
Voice Cloning ist also längst nicht mehr nur eine technische Spielerei. In der Werbung lassen sich Botschaften mit KI-Stimmen theoretisch blitzschnell vertonen, in mehreren Sprachen testen oder an verschiedene Zielgruppen anpassen. Podcasts und Hörspiele können flexibel produziert werden, Rollen einfacher besetzt und ältere Aufnahmen rekonstruiert werden. Eine Innovation, durch die kreative Projekte profitieren können?
Die Flexibilität bringt auch ihre Schattenseiten. Stimmen, die bisher einzigartig waren, können beliebig reproduziert werden. Projekte laufen Gefahr an emotionaler Tiefe zu verlieren, und der Einsatz in Werbung wirft Fragen nach Authentizität, Qualität und Vertrauen auf. In Bildungsprojekten ersetzt die Künstliche Intelligenz niemals die menschliche Verbindung zwischen Lehrendem und Lernendem.
“Die Technologie ist mächtig, aber sie verlangt Verantwortungsbewusstsein und ein kritisches Auge auf Qualität, Ethik und Rechte.”
David Bleiberger-Krajnc, soundlarge-Producer
KI-Stimme gegen Profisprecher: Voice Cloning im Praxistest
Künstliche Stimmen begegnen uns zunehmend im Alltag: Sei es in Navigationssystemen, auf Webseiten oder in Hörbüchern. Doch die meisten dieser Stimmen stammen nicht von deutschen Profisprechern oder bekannten Synchronstimmen. Viele KI-Unternehmen entwickeln ihre Systeme zunächst auf Englisch, und die erzeugten Stimmen entstehen entweder durch das exakte Nachbilden einer echten Stimme („Voice Cloning“) oder durch das Zusammenmischen mehrerer menschlicher Stimmen („Blended Voices“).
Wer auf Qualität, Ausdruck und emotionale Nuancen Wert legt, sollte momentan weiterhin auf menschliche Sprecherinnen und Sprecher setzen. Denn gerade in puncto Betonung, Emotion und Intonation bleiben die KI-Stimmen hörbar hinter echten Stimmen zurück – auch in der Werbung.
In einem Praxistest lassen wir deshalb soundlarge-Sprecher André Brunner-Fruhmann gegen seine KI-Stimme antreten. Für diesen Vergleich wurden sogenannte „Voice Clones“ eines führenden Anbieters speziell mit genreähnlichem Material angelernt. Links hört ihr die Stimme unseres Sprechers, rechts die KI-generierte Variante – ein direkter Vergleich für Ausdruck, Natürlichkeit und Emotionalität.
VS.
Voice Clone
Radiowerbespot 01
Radiowerbespot 02
Radiowerbespot 03
Eine universell einsetzbare, perfekte synthetische Stimme ist derzeit noch Zukunftsmusik. Text-to-Speech-Aufnahmen sind zwar für einfache Anwendungen brauchbar, kommen aber an die Qualität von Profisprecherinnen und Profisprechern aus der Branche nicht heran. Insbesondere dann, wenn das Publikum Anspruch auf Natürlichkeit und Ausdruck hat. Immer fällt eine gewisse Monotonie auf, die Betonungen wirken oft übertrieben und künstlich. Die Stimme bleibt über weite Strecken emotionsarm, ohne die variantenreiche Dynamik, die menschliche Sprecher liefern.
Das Ergebnis im Text-to-Speech-Bereich bleibt immer leicht unvorhersehbar: Um eine optimale Aufnahme zu erzeugen, sind oft mehrere Versuche nötig, einzelne Wörter oder Sätze mehrfach zu generieren. Das bedeutet zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand bei der Postproduktion. Das ist ein Punkt, der mögliche Einsparungen gegenüber echten Sprechern schnell wieder relativiert. In vielen Fällen bleibt die Zusammenarbeit mit einem professionellen Sprecher genau deswegen deshalb effizienter, qualitativ überzeugender und verlässlicher.
“KI-Stimmen sind beeindruckend, wenn es um reine Verständlichkeit geht. Beim Ausdruck von Emotionen und subtilen Betonungen kommen sie weiterhin nicht auf Profilevel.”
Magdalena Berghofer, Kundenberaterin in den soundlarge-Studios
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Lohnt sich’s eigentlich wirklich?
Hat eine KI-Stimme ihr Lernmaterial durchlaufen, lässt sie sich jederzeit aktivieren: Text eingeben, Stimme erzeugen. Zu jeder Zeit, von jedem Ort der Welt. Auf den ersten Blick klingt das nach enormer Flexibilität und Zeitersparnis: Keine Studioaufnahmen, keine Wege, keine Terminplanung. Viele Kunden erhoffen sich dadurch auch niedrigere Produktionskosten. Doch die Realität ist komplexer.
In der Sprecherbranche wird die Bezahlung meist nach Nutzungsrechten, nicht nach Dauer der Aufnahme abgerechnet. Das ist ein Prinzip, das auch bei KI-Stimmen Bestand hat. Anbieter, die versuchen, diese Lizenzmodelle zu umgehen, etwa durch ausländische Plattformen, riskieren qualitative Einbußen: fehlender Zugang zu erfahrenen Stimmen, eingeschränkte Exklusivität oder zusätzlicher Aufwand bei der KI-Generierung. Am Ende zeigt sich: Hochwertige Produktionen haben ihren Preis: Und echte Profis bieten ein Niveau, das synthetische Stimmen derzeit nicht ersetzen können.
Hört rein – und hört den Unterschied!
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Eure Botschaft, unsere Stimmen
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