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Tag der deutschen Sprache zeigte: Ablehnung von Gendersprache wächst

Erlangen (ots) – Die Ablehnung von Gendersternen hat innerhalb von zwei Jahren stark zugenommen. Das ist ein Ergebnis aus einer neuen INSA-Befragung zu Spracheinstellungen. Zum Tag der deutschen Sprache am 11. September hat die Zeitschrift DEUTSCHE SPRACHWELT erste Ergebnisse bekannt gegeben. Die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache hat das Meinungsforschungsinstitut INSA-CONSULERE mit der repräsentativen Meinungsumfrage beauftragt. Diese fand zwischen dem 23. und 26. August 2021 statt.

Gendersprache, politische Korrektheit, reduzierte Sprechweisen: Das sind die Ergebnisse

Demnach ist der Anteil derer, die geschlechterbetonte Sprache – wie zum Beispiel mit Gendersternen – sehr unwichtig finden, von 30,5 Prozent im Jahr 2019 auf jetzt 40,9 Prozent gestiegen. Insgesamt halten zwei Drittel der Befragten die Gendersprache für eher unwichtig oder sehr unwichtig. Dass beispielsweise in Österreich beim ORF oder auch in Deutschland bei ARD und ZDF immer öfter Gendersprechpausen wie “Zuschauer – innen” zu hören sind, hält nur eine Minderheit von 22,2 Prozent der Befragten für sinnvoll. 56,3 Prozent hingegen halten die Gendersprechpausen in den öffentlich-rechtlichen Sendern für keinen sinnvollen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit.

Bei der Frage, welche Aspekte für die deutsche Sprache aktuell schädlich sind, gab es bei Gendersprache gegenüber 2019 einen Sprung um 16 Prozentpunkte auf jetzt 37 Prozent. Angeführt wird die Liste aber voneinem anderen Punkt. Nämlich von reduzierten Sprechweisen (zum Beispiel “Geh ich Fußballplatz”). Mit 54 Prozent und einem allgemein sinkenden Bildungsniveau (50 Prozent). Die Amerikanisierung der deutschen Sprache ist für 42 Prozent der Befragten aktuell schädlich.

Einen Sprung um 15 Prozentpunkte gab es bei der politisch-korrekten Sprache. 27 Prozent halten inzwischen die Tabuisierung von Wörtern wie “Zigeunersoße” für schädlich. 68,8 Prozent wollen dieses Wort behalten. Der Aussage “Das Wort ‘Zigeunersoße’ ist diskriminierend und man sollte es deswegen nicht mehr verwenden” stimmen nur 17,6 Prozent der Befragten zu. Der Anteil derer, die glauben, daß die deutsche Sprache zunehmend verkommt, ist unterdessen auf 61,5 Prozent gestiegen.

Grafiken und Ergebnisse zur gesamten Befragung findet ihr direkt HIER.

Medienreporter