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FM4 Field Recordings: Das neue Format des Senders

Quelle: Pixabay

20 Jahre lang hat sie für das FM4 Doppelzimmer an Feiertagen bekannte und berühmte Menschen für Gespräche getroffen. Auf Nebenstraßen, abseits der üblichen Fragen, ist sie mit Maria Lassnig, Elfriede Jelinek, Jonathan Meese, Anton Zeilinger, Maurice Ernst oder Natascha Kampusch durch die Fragmente ihrer Erinnerungen sowie ihrer Gedanken gefahren, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ohne den Anspruch, etwas aufzudecken oder ihnen etwas zu entlocken. Im FM4 Doppelzimmer wurde an Feiertagen von 13 bis 15 Uhr miteinander geredet. Und ab jetzt gibt’s die FM4 Field Recordings

FM4 Field Recordings: Das ist das neue Format

Nun kommt die Radiomacherin und Filmregisseurin Scharang mit einem neuen Gesprächsformat. In den FM4 Field Recordings trifft sie Menschen an ihren Arbeitsplätzen. Und sie will verstehen, warum Lieferketten reißen und unter welchem Druck Polizist:innen arbeiten. Sie will wissen, warum der Job bei der Müllabfuhr so gut bezahlt ist und wie man Betreuer:in in einem Kinderheim wird: “Wir wissen kaum etwas über den Maschinenraum, der uns unter der Oberfläche des Alltags auf Hochtouren beliefert, versorgt, informiert, verwaltet, bespaßt und transportiert.”

Tote unter Bäumen: In Folge #1 der FM4 Field Recordings gräbt Elisabeth Scharang ein Grab und sucht Hilfe. Nicht auf dem Friedhof, sondern im Wald. Sie trifft Julia Strasser, die zuvor in einem klassischen Bestattungsunternehmen gearbeitet hat, bevor sie vor ein paar Monaten zum Klosterwald gekommen ist, einem Friedhof im Wald.

Der Berliner Axel hat die Baumbestattung mit seinem Unternehmen Klosterwald nach Österreich gebracht und Gerhard Muth arbeitet hier als Totengräber. Der Landwirt hebt als Zweitberuf Gräber aus. Rund um die großen Eichen sowie Buchen im Wald nahe von Stockerau werden bis zu zehn Urnen vergraben; aus abbaubarem Material, damit am Ende Asche wie Urne Teil der Natur werden. “Das muss man schon mögen”, sagt er. “Wir kriegen schwer Nachwuchs für die Arbeit, weil`s dir schon regelmäßig die Tränen aus den Augen drückt bei den Begräbnissen.” Was ist das für eine Arbeit, bei der Trauer Routine ist, auch wenn es dabei nicht um Menschen geht, die einem nahe standen?

Medienreporter